Die Veron Youth Academy (VYA) bietet unterprivilegierten Jungen und Mädchen in der Region Helderberg sowohl ein außerschulisches Fußballtraining als auch ein Ausgearbeitetes Bildungsprogramm an.

Unser Programm hilft seit 2020 den 6- bis 18-jährigen Schülern bei der Entwicklung ihres sozialen Kapitals, ihrer Lebenskompetenzen und ihres Sportsgeistes. Durch eine gezielte akademische Unterstützung und ein begleitendes Mentoring werden die o.g. Fähigkeiten gefördert.

Auf diese Weise helfen wir den Schülern, sich eine positive Zukunft aufzubauen und den Kreislauf von Armut und Hoffnungslosigkeit zu durchbrechen, den das Apartheidregime hinterlassen hat.

In den nächsten 5-10 Jahren werden wir ein Internat für Schüler aus der Gemeinde aufbauen, welches im Wesentlichen auf den Fußball ausgerichtetes ist. Wenn Sie Teil unserer Vision werden möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf: info@vya-ev.de

Wir bieten einen sicheren Raum für Mädchen und Jungen, in dem sie – auf der Grundlage eines gemeinsamen Wertesystems – wichtige Lebenskompetenzen erlernen können.

Wir stellen Mentoren zur Seite, die bei der Entwicklung von Selbstwertgefühlen, Lebenskompetenzen und sozialem Kapital unterstützen.

Wir erschaffen Sportlerinnen und Sportler, die selbstbewusst auf hohem Niveau konkurrieren können und Selbstwirksamkeit erleben.

Wir sorgen für ein vertrautes Umfeld, welches mit einer Kultur der konstruktiven Kritik einhergeht, um eine Erhaltung unserer Lernenden im Schulprogramm zu gewährleisten (Bekämpfung des Schulabbruchs).

Wir bieten eine individuelle Unterstützung unserer Lernenden, damit sie lernen selbstständig zu arbeiten und in ihrer weiteren Ausbildung oder ihrem Studium erfolgreich sind.

Unsere Vision & Mission

Wir erreichen unsere Vision und unsere Mission durch einen Erziehungs- und Ausbildungsansatz, der auf hohen Erwartungen an unsere Lernenden beruht, ihnen klare Strukturen und Grenzen bietet und sie mit Liebe, Unterstützung und Anerkennung begleitet.

Ein solcher Ansatz wird nicht nur von Bildungssoziologen unterstützt (Sadovnik, 2008), sondern gilt auch als „Best Practice“ auf dem Gebiet der positiven Jugendentwicklung (Fraser-Thomas, et al., 2005; Hellison, 2010; Petitpas, et al., 2005).

Auf diese Weise bieten wir unterprivilegierten Jugendlichen Zugang zu beruflicher Gerechtigkeit. Diesen Zugang schaffen wir durch ein außerschulisches Programm, das sich mit den spezifischen Herausforderungen befasst, mit denen ihre Gemeinschaft konfrontiert ist. Und zwar: Ein letztes Schlüsselelement zur Erleichterung einer positiven Entwicklung ist die Bereitstellung einer grundlegenden Ernährungsunterstützung. Dies ist, angesichts der geistigen, emotionalen und körperlichen Arbeit, die die Teilnahme an unserem Programm erfordert, notwendig.

Veron Youth Academy Mission and Vision

Hintergrund

In isiXhosa bedeutet eLwandle „das Meer“ und bezieht sich auf den Strand. Das Township Lwandle liegt in der Region Helderberg und wurde als eines von vielen Wohngebieten am Rande einer Apartheid-Stadt konzipiert. Die Townships wurden für Menschen geschaffen, die rassistisch als „Eingeborene“ eingestuft wurden. In diesem Gebieten mussten die  Menschen ohne angemessene Infrastruktur oder öffentliche  Dienstleistungen leben. Die Arbeitsverträge wurden befristetet, damit sie verpflichtet waren, in regelmäßigen Abständen in ihre ländlichen  „Heimatländer“ zurückzukehren (Witz, 2011, S. 373-4).

Während der Apartheid herrschte dieses System der Arbeitsmigration im ganzen Land und führte zu einer weit verbreiteten Zerrüttung der Familien der schwarzen Südafrikaner. Die Ehefrauen strandeten in den „Homelands“, überlastet durch Doppelrollen und Verantwortlichkeiten  und ohne (finanzielle-) Unterstützung. Wissenschaftler formulieren dies als „staatlich orchestrierte Zerstörung des Familienlebens“ (Budlender & Lund, 2011, S. 926).

Auch wenn das Modell der Wanderarbeit heute nicht mehr Teil der staatlichen Politik ist und sich Familien in den Townships niedergelassen haben, lebt das Erbe der Familienzerstörung und anderer zerstörerischer Apartheid-Politiken in Lwandle und im übrigen Südafrika weiter (Posel & Casale, 2006). Gegenwärtig ist Lwandle durch ein niedriges Bildungsniveau, hohe Arbeitslosigkeit und geschlechtsspezifische Gewalt gekennzeichnet.

Diese Umstände spiegeln eine Situation beruflicher Ungerechtigkeit wider, in der die Menschen in der Gemeinde nicht in der Lage sind, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Es besteht zudem kein gleichberechtigter Zugang zu Möglichkeiten, ihr Potenzial durch die Ausübung einer  vielfältigen und sinnvollen Tätigkeit auszuschöpfen (Wilcock & Townsend, 2009). Die Berufliche Gerechtigkeit ist eine besondere Kategorie sozialer Gerechtigkeit, die sich auf das intrinsische Bedürfnis der Menschen bezieht. Das Streben danach, die Umwelt auf eine Weise zu erforschen und zu gestalten, die ein gesundes Maß an intellektueller Stimulation bietet und gleichzeitig die persönliche Sicherheit, Lebensunterhalt, Vergnügen und soziale Teilhabe ermöglicht.

So führt beispielsweise das Fehlen sinnvoller außerschulischer Programme für junge Menschen dazu, dass sich die Jugendlichen nicht mit wichtigen Aktivitäten zur persönlichen Entwicklung beschäftigen. Die große Nachfrage nach Fußballtrainingsprogrammen für Jugendliche in Lwandle ist nur ein Beispiel, das diesen Bedarf verdeutlicht.

 


Referenzen:

  • Budlender, D. & Lund, F., 2011. South Africa: A legacy of family disruption. Development and Change, 42(4), pp. 925-946.
  • Fraser-Thomas, J. L., Côté, J. & Deakin, J., 2005. Youth sport programs: an avenue to foster positive youth development. Physical Education and Sport Pedagogy, 10(1), pp. 19-40.
  • Hellison, D., 2010. Teaching personal and social responsibility through physical activity. s.l.:Human Kinetics.
  • Petitpas, A. J., Cornelius, A. E., Van Raalte, J. L. & Jones, T., 2005. A framework for planning youth sport programs that foster psychosocial development. The sport psychologist, 19(1), pp. 63-80.
  • Posel, D. & Casale, D., 2006. Chapter 10: Internal labour migration and household poverty in post-apartheid South Africa. In: H. Bhorat & R. Kanbur, eds. Poverty and Policy in Post-apartheid South Africa. Cape Town: Human Sciences Research Council, pp. 351-365.
  • Sadovnik, A. R., 2008. Schools, Social Class, and Youth: A Bernsteinian Analysis. In: L. Weis, ed. The Way Class Works: Readings on School, Family, and the Economy. New York: Routledge.
  • Wilcock, A.A. & Townsend, E.A. (2009). Occupational justice. In E.B. Crepeau, E.S. Cohn & B.A. Boyt Schell (Eds.), Willard & Spackman’s occupational therapy (11th ed., pp. 192-199). Baltimore: Lippincott Williams & Wilkins.
  • Witz, L., 2011. Revisualising township tourism in the Western Cape: the Migrant Labour Museum and the re-construction of Lwandle. Journal of Contemporary African Studies, 29(4), pp. 371-388.

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